Immanuel Wallerstein

amerikanischer Sozialwissenschaftler; u. a. Prof. an der McGill University in Montreal 1971-1976 und an der State University of New York in Binghamton 1976-1999; 1976 Gründer und bis 2005 Leiter des Fernand Braudel Center; Begründer der Weltsystemanalyse (Hauptwerk: "The Modern World System")

* 28. September 1930 New York City/NY

† 31. August 2019 Branford/CT

Herkunft

Immanuel Maurice Wallerstein wurde 1930 in New York City (Manhattan) geboren und wuchs in der Bronx in einer jüdischen Familie auf. Beide Eltern stammten aus Galizien und lebten in Berlin, bevor sie 1923 in die USA emigrierten. Die Mutter Sara, geb. Günsberg, war Künstlerin, der Vater Lazar ein ausgebildeter Rabbiner, der später Arzt wurde. W. hatte einen älteren Bruder, Solomon.

Ausbildung

W. besuchte ab 1947 das Columbia College in New York und studierte dann Soziologie an der Columbia University. Nach dem Bachelor-Abschluss 1951 und zwei Jahren Militärdienst erlangte er 1954 den Master-Grad mit einer Arbeit über den antikommunistischen "McCarthyismus" als Phänomen der politischen Kultur in den USA zu Beginn des Kalten Krieges (1947-1989) zwischen den Westmächten und dem sog. Ostblock. Anfang der 1950er Jahre nahm W. an internationalen Jugendkongressen teil, die sein Interesse für Afrika weckten. 1955 bekam er ein Stipendium (Ford Foundation African Fellowship) ...